I. Zwei Hochzeiten und kein Todesfall
Nachdem man beim Dorfältesten vorstellig geworden war und ein widerliches Kava-Ritual über sich hatte ergehen lassen stellte sich heraus, dass das Dorf mit der Dame nicht besonders glücklich war. So kam es nur Notlüge, dass die Dame schon einen Gatten habe, und der Dorfrat beschloss, dass wir einen Champion um sie kämpfen lassen sollten, mit ihrem Eingeborenen Ehemann. Und war klar, dass der Kampf zu unseren Gunsten ausgehen würde, wir feierten mit den Eingeborenen unser Einverständnis (mit mehr widerlichem Gebräu) und waren gute Dinge.
Als es zum “Kampf” um die Braut kommen sollte, stellten wir allerdings fest, dass die Eingeborenen ihre Götter offensichtlich nicht genug “besänftigt” hatten. Wen wundert das, wenn deren Götterglaube und Opfergaben Obst und Bananenblätter beinhalten. Devi Parvati nochwas, eine schreckliche Gestalt tauchte auf, beschwerte sich über die Missachtung und Fragte, wer von uns um Alisias Hand kämpfen würde. Irgendwie ging auf einmal alles ganz schnell, und ohne dass ich genau sagen kann wie und warum, war Walter Pelz auf einmal mit Alisia verheiratet und verschwand mit ihr in einer Hütte…
Ich bete zu St. Shailin diese Ehe zu segnen. Hier an diesem weit entfernten Fleck können die beiden sicherlich jeden Segen der Götter gebrauchen. Dazu ist Walters Frau mit gebährfreudigen Hüften ausgestattet, und wer so wenige Kinder bekommt wie wir Elfen weiß, was für einen Segen er sich eingehandelt hat. Charakterlich kann ich Walters Interesse zwar nicht verstehen, aber was Menschen zu ihren Paarungen bringt ist auch oft unverständlich, und schließlich wir er ja auch höchstens 60 Jahre mit ihr verbringen müssen — da kann man schon mal Zugeständnisse machen! Am nächsten Tag wollten wir dann nach Süden Aufbrechen, um unseren Teil der Mission zu verfolgen. Nur Alisia (ist ihr Name jetzt Pelz, oder hat der Adelstitel von ihr Vorrang — ich kenne mich mit dem Regeln da nicht so aus??) weigerte sich die Reise nach Norden anzutreten und begleitet uns deshalb auf unseren Booten, die uns die Eingeboren freundlicherweise versprochen haben, nach Süden.
Ein Eingeborener hatte uns freundlicherweise zur Anlegestelle am Fluss gebracht, wo schon ein paar Ruderboote auf uns warteten. Während wir dem Fluss abwärts folgten überlegten wir uns, ob wir diesem Fluss, oder dem benachbarten folgen sollten. Wir entschieden uns für den zweiten, weil dieser näher an unserem Ziel, Denpasar, an die Küste stoßen würde. An einer Flussgabelung fanden wir einen seltsamen Dämonenschrein, den wir aber nicht groß beachteten.
Bald kamen wir an die Stelle, wo wir den Fluss verlassen mussten, um ein paar hundert Meter die Boote zum zweiten Strom zu tragen. Auch hier befand sich ein kleiner Schrein, welcher aber wohl Devi Parvati wasauchimmer gewidmet war. Alisia brachte an diesem zu ihrer Ehre eine Ananas als Opfergabe. Bevor wir wieder in “See” stachen machten wir mit trockenem Boden unter den Füßen Nachtrast. Alisia und Walter nahmen ihr Essen abseits von uns ein, ich hoffe das ist ein gutes Zeichen. Wie Walter wesentlich später einfiel, sah er dort auch eine Motte, beachtete sie aber (abgelenkt durch seine Ehefrau) nicht.
Der andere Fluss brachte und bald in eine große Sumpfgegend. Schnell entdeckten wir Rauch östlich von uns, und nahmen uns vor einmal schnell nachzusehen, ob wir hier vielleicht etwas über die Herkunft der Talismane mit den Motten herausbekommen würden. Kirion untersuchte die Insel, die wir fanden, und berichtete von einem kleinen Dorf. Mit dem Bewusstsein des Erfolgs der Gastfreundschaft im letzten Dorf schickten wir wieder ein paar Unterhändler. Denen offenbarten sich seltsamen Zeichen wie Menschenknochen, und sie erfuhren, dass in der Höhle am Rande des Dorfes offensichtlich die Ahnen aus Talora (denn es waren Nachkommen der Hexer) als Untote hausten. Das machte unser Vorgehen klar, und des Nachts schlichen wir in die Höhle, überwältigten eine Wache und stellten Dragan, den Verwandten von Staubflügel. Leider konnte er uns nicht weit helfen, und als wir von draußen Lärm hörten, beschlossen wir seiner unheiligen Existenz ein Ende zu machen!
Natürlich war es keine Frage, ob wir lieber mit dem Schiff oder zu Fuß in den Süden der Insel aufbrechen würden, aber manchmal schlägt der Heilige Ugaris auch Orkoris ein Schnippchen. Uns war zwar klargeworden, dass unsere treue Mannschaft jeden Plan mitmachen würde, aber äußere Einflüsse machten unsere ganze Planung überflüssig. Aber ich sollte der Reihe nach berichten. Weiterlesen
Wir hatten den Insel-Posten der Dragos also hinter uns gelassen. Ein Angriff schien uns doch zu gefährlich, und wir hatten ja jetzt auch die Verantwortung für die Mannschaft. In der Nähe der Küste suchten wir einen Fluss und dann sammelten wir Frischwasser, frisches Essen und etwas Holz ein. Weiterlesen
27
Apr
Diverse Leute waren aus diversen Gründen nicht da, dafür überproportional viele Spiele.
Roborally kennen wir alle, fällt also aus. Pandemie mag Stephan nicht so. El Grande ist schon etwas angestaubt. Imperial, Antike, Arkham Horror und das Nil-Spiel wurden auch erstmal beiseite gelegt. Fury of Dracula, Zoff im Zoo und Guillotine nur erwähnt.
Puerto Rico ist ein klassiker, den Jeder haben sollte. Vollbeschäftigung, Gouverneur an Stelle des Gou…, und kleine braune „Kolonisten“ die auf der Karibik-Plantage arbeiten haben spass gemacht und auch wenn es keinen überrascht das Stephan gewonnen hat, war (hoffentlich) auch keiner traurig.
Danach Dominion, und leichte uneinigkeiten über die Spielführung (Kauf kein Kupfer). Die Militz hat immer wieder für Aufstöhnen in allen Ecken gesorgt, und die Erkenntnis ist, das Goran Dominion nicht so super findet…
Auf das nächste Woche in fast voller Besetzung wieder Rollen gespielt wird…
(Wieviele XP wohl diese Zusammenfassung wert ist???)
20
Apr
Wir hatten also unser eigenes Schiff. Des Meer hatte gegeben, und zwar gut. Nun mussten wir zusehen wie wir an Vorräte kommen würden. Or-Koris hatte uns sicher in den kleinen Hafen von Trakha geführt, und ehe ich mich versehen hatte, war ich der Verhandlungsführer mit dem lokalen Sprecher.
Nach einigem hin und her (und ein paar Experimenten von Fergus) hatten wir uns geeinigt. Wir waren 280 Gold, 15 Kanonen und das Rezept für Schwarzpulver ärmer und hatten 21 befreite Sklaven hier zurückgelassen. Wir hatten diese natürlich noch einmal auf die Ungewissheit ihres Schicksals hier aufmerksam gemacht, was auch einige überzeugte bei uns zu bleiben, aber diese 21 trennten sich von uns. Hoffentlich würden ihre Seelen zu Drekon finden. Dafür waren wir um Vorräte für einen Monat und einen Laderaum voll Knoblauch reicher.
Unser nächstes Ziel war der sogenannte Stiefelfelsen, ein Versorgungs-Stützpunkt der Dragos, wo wir hofften leichte Beute an Schwarzpulver zu machen. Auf dem Weg erblickten wir noch von weitem eine Meerjungfrau, aber wir konnten sie weit umschiffen, und ich versuchte auch etwaigen Aberglauben mit einem Gebet an Or-Koris im Zaum zu halten.
Als wir die Insel am Horizont erblicken konnten warteten wir erst einmal die Nacht und den Schutz der Dunkelheit ab, um uns dann vorsichtig der Insel zu nähern und bald auf ein Ruderbot zu wechseln. Mit diesem landeten wir erst an einer kleinen Vorinsel an. Dort fanden wir sogar einen vergessenen Vorratsraum, aber sonst weder Spuren noch etwas anderes hilfreiches.
Das Meer zwischen diesem Eiland und der größeren, felsigen Insel war ein Zeichen und Mahnmal für den nehmenden Aspekt von Or-Koris: Mindestens sieben Schiffe lagen auf den Riffen, welche die Insel schützten. Vorsichtig begannen wir uns mit dem Ruderbot der Stelle zu nähern, wo wir eine Ruine eines Leuchtturms ausmachen konnten.
Als wir näher kamen, schien hinter einer Klippe Licht hervor, und ein Stück weiter konnten wir dann sehen, dass quasi ein kleines Dorf an die Felswand gebaut worden war. Darunter befand sich ein Anlegeplatz und eine Höhle, und uns war sofort klar, das wir, sofern wir uns nicht endgültig der Piraterie verschreiben wollten, nicht diese Siedlung von Menschen und Dragos angrifen würden.
Da die sonstigen Felsen der Insel wenig einladend schienen, beschlossen wir noch die Insel zu umrunden, dann aber wahrscheinlich unserer Wege zu ziehen. Am anderen Ende der Insel konnten wir noch einen kleine Bucht, die einem Ruderbot das Anlegen ermöglichen würde erkennen, und beschlossen nun in Ruhe auf unserem Schiff noch einmal über alles nachzudenken.
12
Apr
Calar Diomedea warf sich in seiner Hängematte unruhig hin und her. Nur mit Mühe hatte er in die elfische Meditation finden können, und selbst diese brachte ihm nicht die gewöhnliche Ruhe. Die Worte des kleinen Halblings mit dem großen Herzen hallten in seinem Kopf wieder „Man kann diese armen Sklaven doch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, was sagt dein Gott dazu?“ — „Das Meer gibt, und das Meer nimmt“, hatte Calar mit einem Achselzucken geantwortet.
Wieder und wieder fuhren die Worte von Fergus und seine eigene Antwort über Calar hinweg. Hin und her, wie die Wellen des Meeres. Das Meer gibt… das Meer nimmt…
Rauschend breitete sich das endlose Wasser unter dem Albatross Calar aus. In keiner Himmelsrichtung war Land zu sehen, und nichts anderes erwartete er. Calar war an einem perfekten Ort, so nah an Or-Koris wie nie zuvor. Plötzlich erblickte er eine Insel in Or-Koris‘ Meer. Neugierig flog er näher, verwundert was das zu bedeuten habe. Auf der Insel sah Calar eine Gestalt, humanoid, und in Roben gewandet. Ein Priester von Or-Koris. Warum war dieser auf einer Insel, fragte sich Calar, da bemerkte er, dass aus den Ärmeln der Robe Sand rieselte.
Der Priester, abwesend oder gar extatisch damit beschäftigt die heiligen Gesten zu vollführen, merkte gar nicht, dass er beim Beten und Lobpreisen den Sand verstreute, und die Insel langsam größer wurde. Bald begann sich um den Priester gar ein Tempel zu erheben, und Calars Herz frohlockte, denn es war der größe und schönste Tempel zu Or-Koris Ehren, den er je gesehen hatte. Nun würde sich Or-Koris nicht mehr hinter Elegil verstecken brauchen, oder hinter anderen „Heiligen“ zurückstehen!
Und schon war der prachtvolle Tempel fertiggestellt. Der Priester begann den Segen zu sprechen, der den Tempel Or-Koris übergeben sollte, als Wind aufkam, und mächtige Wellen das Fundament umspülten. Bevor sich das Entsetzen ganz in Calar dem Albatross ausgebreitet hatte, war der prunkvolle Schrein zerfallen, die Insel in den Wellen versunken.
Verständnislos drehte er seine Kreise über den überspülten Ruinen. Warum hatte Or-Koris den Tempel zerstört?
Calar wachte schweißgebadet auf. Aufgebracht ging er an Deck um sich vorsichtig der Reling zu nähern. Sein Blick streifte über die Küste, über den Himmel und blieb letztendlich doch an den Wellen hängen, in denen sich schwach das Sternenlicht wiedespiegelte. Was wollte ihm seine Vision sagen? War Or-Koris erzürnt?
Nach einer ganzen Weile glaubte er zu verstehen. Das Meer gibt, das Meer nimmt. Nicht der Mensch. Der Priester in seinem Traum hatte sich angemaßt zu entscheiden, etwas zu geben. Dabei gab es einen guten Grund, warum nur Schiffe zu Tempeln von Or-Koris gemacht wurden. So blieb die Entscheidung letztendlich in der Hand des Gottes. Und genauso war es anmaßend, die Lebewesen im Laderaum als Sklaven zu halten. Nur die Götter, oder die Lebewesen selbst hatten das Recht, über ihr Schicksal zu entscheiden. Der Drago durfte nicht einfach nehmen.
Elegils Edikt gegen die Sklaverei stand im Einklang mit Or-Koris Gesetzen, und vielleicht war es sogar die Verbindung mit den anderen Mitgliedern der Heiligen Familie, die Or-Koris zu dem machte, was Calar beeindruckte. Denn war nicht auch der Albatross zwar eine Kreatur von Or-Koris, aber gleichzeitig ein Bote an den Erzengel Drekon? Diese Dragos scherten sich kein bißchen um die Gesetze oder den Glauben der Catarer, und das zeigten sie deutlich…
Wir saßen grade noch im Messerhaus und überlegten uns, wie wir denn jetzt an die von den Dragos geforderten 40 Gold kommen würden, als Or-Koris die Frage beantwortete. Das Meer gab, und zwar den (menschlichen) Kapitän eines schnellen Drago-Schiffs, der bereit war uns für etwas Hilfe bei einem kurzen Unterfangen mit Piraten rechtzeitig und entlohnt zum verpassten Schiff zu bringen. Ein so gutes Angebot konnten wir nicht ablehnen, und auch die anderen erkannten den Wink von Or-Koris und so gingen wir an Bord der Schwarzperle. Es schien, als hätten ein paar einfache Seeräuber durch einen glücklichen zufall einen großen Schatz in Form von 4 Kisten ausgerechnet den Dragos gestohlen. Der Kapitän hatte gute Informationen über das Versteck der Diebe, und wir versuchten deren Schiff noch vor Erreichen des Verstecks abzufangen.
Das Abfangen gelang auch, aber die Gegner konnten sich mit Hilfe einer Arbaleste und einer Art Treibanker-Bolzen unserer fast erwehren, bis Fergus völlig tollkühn (wahrscheinlich von den Dragos und deren Kapitän angespornt) sich in die Segel der Feinde katapultieren ließ und diese entzündete. beim Versuch der Pfeil-Antwort der Besatzung zu entgehen wärten dann nicht nur er, sondern auch der Kapitän um ein Haar zu Or-Koris geholt worden, aber es war wohl noch nicht an der Zeit und mein Gott erwies sich gnädig. Das feindliche Schiff gestellt, stellten wir fest das sich darauf nur eine Notmannschaft befand, um Verfolger (wie uns) von dem gestohlenen Schiff mit der Beute abzulenken.
Also mussten wir doch in Richtung des Verstecks weiterreisen. Von der gefangenen Mannschaft über alle wichtigen Details informiert segelten wir im schutze der Dämmerung auf dem Piratenschiff an das vermisste Schiff heran. Zügig überwältigten wir die Wachen, aber der Wachposten auf einem Holzturm auf der Insel bemerkte uns und schlug Alarm. Wir setzten schleunigst zur Insel über und bemerkten sofort die Spur vor etwas, was wir für die besagten vier Kisten Beute hielten. Diese führe uns, neben einer gekappten Brücke, welche uns nicht lange aufhielt, an den anderen Strand der Insel, wo wir die Gauner stellten, bevor sie sich davon machen konnten. Der Kapitän besiegte den Gegner im Duell und wir waren um einen ordentlichen Anteil der Beute reicher. Nach einem kurzen Stopp um die Beute loszuwerden bei dem wir uns mit Heilmitteln ausrüsteten und auch glücklicherweise daran dachten unsere versprochene Belohnung im Rilos-Tempel abzuholen, ging es dann endlich auf zur Perle der Südsee, und damit in unbekannte Gewässer…
Der Drago-Kapitän der Perle war weniger glücklich über uns als Passagiere, als wir erwartet hätten, aber wahrscheinlich lag das besonders daran, dass wir nun dank unseres Handels nicht als zahlende Gäste mitfuhren. Nach ein paar Tagen bemerkten wir, dass der Drago, wie es bei den Dragos üblich ist, Sklaven an Bord hatte. Mir und Kiirion war nach einem kurzen Gespräch mit den Gefährten klar, dass diese mit ihren hektischen Naturen die Situation nicht angemesser beurteilen konnten, weswegen wir Elben erst einmal unter uns planten. Einige Besuche unter Deck zeigten mir den Gesundheitszustand und die Anzahl der Sklaven, und nach einiger Augenwischerei auch, dass ein paar Elben-Sklaven vor meinen Besuchen in der Brig versteckt wurden.
Mit jeder Stunde entfernten wir uns weiter von der uns gewohnten Gegend, was wir auch an seltsamen Riesenfischen und noch ungewöhnlicheren Meeresgetier wie einem Seedrachen bemerkten. Diese schienen sich aber glücklicherweise damit zu begnügen in unserem Heckwasser von unseren Abfällen zu leben. Ich war mir ziemlich sicher, dass Or-Koris mir sagen wollte, das dies nunmal der Gang des Lebens sein, und es immer einene größeren Fisch gäbe, aber während ich die Wunden der Gefangenen versorgte und ihnen Mut zusprach war mir dennoch ob ihres Schicksals unwohl.
Wir alle versuchten Informationen zu sammeln, wie lange sie Sklaven an Bord bleiben würden, und was noch so auf uns zukommen würde. Uns wurde klar, dass wir die Sklaven, wenn wir denn etwas unternehmen wollten, innerhalb der nächsten 2–3 Wochen angehen müssten, da sie danach an einem Hafen auf dem Weg verkauft werden sollten. Sie aus dem Schiff zu schmuggeln oder freizulassen erschien, auch aufgrund der gefährlichen Ungeheuer im Wasser, keine erfolgversprechene Option, aber zum Glück stellten wir fest, dass ein Großteil der Gefangenen Seeleute waren, die uns sicher mit dem Schiff helfen können würden, wenn wir es darauf anlegen würden. Kiirion und ich offenbarten den anderen unseren Plan kurz nachdem wir die Meeresenge zum Giftigen Meer durchquert hatten.
Wir würden die Drago-Mannschaft mit Hilfe von Kräutern unter Drogen setzen oder sogar betäuben und dann mit dem Schlüssel vom Quartiersmeister die Gefangenen befreien. Dann könnten wir uns der Dragos entledigen, und mit den befreiten Sklaven die weiterreise antreten.
Leider sahen unsere Gefährten, jeder für sich, die Sache unterschiedlich, und jetzt diskutieren wir immer noch was die beste Herangehensweise ist. Ich denke, dass wir die Sklaven nicht vom Schiff bekommen, ohne es uns mit den Dragos zu verscherzen, und deswegen diese ausschalten müssen. Wiegand möchte, ob des Vertrauens in die See-Kenntnis der Dragos, lieber mit diesen weitersegeln. Ich denke ja das der Navigator-Sklave uns genauso gut die Richtung weisen würde, und finde es sowieso seltsam, wo Wiegand doch immer sagt, dass wir gar keine Aufgabe auf Bataar haben, warum er jetzt gegen die potentielle Übernahme des Schiffe ist. Wir werden am besten darüber schlafen und dann weitersehen…
Frühsommer, Jahr 258 des Lichtes, immernoch im Messerhaus in Catar
Jonas der Anführer der Elbischen Händlerabenteurer in Catar, hatte nicht zuviel versprochen. In einer guten Geschichte erzählte er uns vom Schicksal der Wellenschlag als Truppentransporter von Catar nach Myrandia während des Befreiungskrieges. In den Wirren des Krieges soll sie dann gegen 1 d.L. irgendwo vor Myrandia von Or-Koris geholt worden sein.
Wahrscheinlich kam uns das Ganze nicht vor, aber zuerst wollten wir weitere Informationen sammeln. Er versprach uns eine Belohnung, sollten wir Informationen darüber finden, wie die Untoten und Hexer auf das Schiff gekommen seien.
Peter Sorgus, der junge Magus in der Akademie-Bibliothek, wusste wiederum zu berichten, dass der Motten-Klan seit dem Befreiungskrieg ausgestorben oder zumindest verschwunden sei. Das letzte Lebenszeichen war ein Steckbrief für Derkan Staubflügel aus ca 2 d.L. Die Runen auf dem Stein deckten sich wohl mit welchen, die auch der Rabenklan benutzte…
Wirklich weiter kamen wir hier also auch nicht, und so beschlossen wir, uns mit der Inquisition, den Hexenjägern einzulassen. Während Fergus und ich weit weg von Or-Koris in der Bibliothek waren, hatte Or-Koris allerdings bei dem Rest der Gruppe noch eine Information angespült. Ein Seefahrer aus dem fernen Bataar hatte der Gruppe einen Talisman gezeigt, welcher gegen Untote helfen sollte und ganz offensichtlich ein Mottenzeichen trug. Bei den Hexenjägern in Rilos-Tempel konnte man uns erst einmal damit überraschen, dass man schon alles wusste, was wir sowohl in Gornemünde wie auch in Catar unternommen hatten.
Wahrhaftig unauffällige Gesellen müssen das sein, wenn sie den Augen von zwei Elben entgehen konnten! Der Hexenjäger, der uns ampfing konnte uns noch berichten, dass der Hexenjäger der um die Zeitenwende den Mottenklan fast eigenhändig ausgerottet hatte der legendäre „Urias der Berg“ war. Alle bis auf einen Hexer, nämlich den auf dem Steckbrief genannten Staubflügel, hatte er zur Stecke gebracht. Seine Erfahrungen hatte er in den Jahren vor den Befreiungskriegen bis 14 d.L. getätigt, und eine Abschrift seines Tagebuchs bekamen wir auch ausgehändigt. Leider war der Hexenjäger, wie viele seiner Zunft, äußerst vorsichtig und voller Misstrauen: Das Buch, welches er im Tempel abgeliefert hatte bevor er auf eine letzte Reise in die Hexerreiche zur Rabenbucht gegangen war, von der er nie wiederkehrte, war größtenteils kodiert und das Schlüsselwort unbekannt.
Wir bekamen eine Liste der schon ausprobierten Worte und den Segen Elegils mit auf den Weg und dann liess man uns damit wieder hinaus. Wirklich schlauer waren wir damit nicht, aber langsam schienen sich die Vorgänge zumindest leicht aus dem Nebel der Vergangenheit zu erheben. Hoffentlich würden sich die Dinge nicht als Sandbank entpuppen!
Unser letzter Anlaufpunkt war der Kult der (gottlosen) Neun Altare. Dort trafen wir zu unserer Überraschung auf Sir Kinsbane, der uns ja schon in Gornemünde begegnet war. Wir wollten uns mit ihm austauschen, um dafür zu sorgen, dass den Hexern auf jeden Fall das Handwerk gelegt werden würde, aber besonders informativ war die Unterhaltung nicht. Einzig das 900 Soldaten unter Admiral Mintelberg auf den Schiffen waren, war uns neu. Überraschend war für uns, dass wir danach das Gefühl hatten, von den Gefährten dieses Ritters verfolgt zu werden. Wohin das führen wird, werden wir sehen.
Ein weiterer Besuch in der Bibliothek zeigte und nur eine unbekannte Rune, welche wohl keine Hexer-Rune war, Details konnten wir aber erst am nächsten Tag mit Peter klären, da dieser schon Feierabend gemacht hatte.
Überraschenderweise war die Rune eine cibolanische zur Navigation!
Am folgenden Tag liess sich ansonsten nicht mehr viel klären, bis wir auf die Idee kamen, den Feuersteindolch und die Münzen, welche wir auf dem Schiff gefunden hatten auch noch zu untersuchen. Und tatsächlich, die Münzen stellten Geros Sixtaris dar, den cibolanischen Entdecker der Südsee, und waren auf jeden Fall nach 10 d.L geprägt worden. Damit musste das Schiff noch Jahre nach seinem angeblichen Untergang in Gebrauch von Cibolanern gewesen sein. Nur wo war es so lange gewesen?
Rabenbucht oder Bataar sind nun unsere einzigen verbliebenden Anhaltspunkte…
Frühsommer, Jahr 258 des Lichtes, im Messerhaus in Catar
Ich habe Gornemünde und das Meer hinter mir gelassen. 100%ig wohl fühle ich mich damit nicht, aber immerhin ist der Gorn ja auch ein großer Pfad zu Or-Koris.
Nachdem uns vom Sieg über die Untoten auf der Kaufmannsinsel berichtet wurde, sahen wir uns noch ein wenig um, ob unsere Hilfe dort benötigt werden würde. Dies schien nicht der Fall, und das Tragen von Steinen und Balken sahen wir nicht als unser Schicksal an. Auch in der Festung der sieben Magiere war man zwar damit beschäftigt, die Hexerrunen des magischen Stein zu entziffern, benötigte aber über unseren Hinweis auf die Motten hinaus auch keine Unterstützung. Weiterlesen
Frühsommer, Jahr 258 des Lichtes, im Gorneck in Gornemünde
Das Meer, es ruft mich. Or-Koris hat ein Rätsel für uns bereitgestellt und ich habe ihm die Seelen gebracht. Aber ich greife voraus. Wir sind jetzt schon einige Zeit auf diesem elbischen Geisterschiff. Ich habe zu Or-Koris gebetet, und habe erkannt, dass es meine Aufgabe ist, alle ruhelosen Leiber, die auf dem Meer, aber nicht im Meer gestorben sind, diesem zuzuführen. Der Admiral war, wie es sich für einen Anführer gehört, der erste, und die anderen werden folgen. Mit dumpfem Platschen fallen die Knochen über Bord und verschwinden im Meer, in Or-Koris Armen…
Wir haben noch mehr zu erkunden. Eine Kammer im Schiffsrumpf, seltsam verkleidete Wände — keiner von uns traut sich so richtig, dies zu untersuchen. Motten! wir haben Motten aufgescheucht — und zwar Hexermotten — was auch immer das bedeutet? Sind diese die Quelle der Untoten? Wir haben Feuer gelegt in ihrem Nest, nachdem ein paar an uns vorbei, hinaus in die Welt geflogen sind. Unsere Zeit das Schiff zu erforschen wird damit knapp. Weiterlesen