29

Sep

by Carsten

Lie­ber Tarek, lie­be Freun­de,                                                              13.1.258 dL

das Schick­sal hat es nicht gut mit mir gemeint – aber viel­leicht ist auch nicht das Schick­sal allei­ne am Werk. Mein Weg hat mich zurück in die Hei­mat geführt, nach Gut von Faust. Ich bin schwer erkrankt, an der Fami­li­en­krank­heit, und weiß nicht, ob ich noch lan­ge habe. Din­ge haben sich in mei­ner Abwe­sen­heit getan, selt­sa­me Din­ge. Wahr­schein­lich habe ich es nur mir selbst zuzu­schrei­ben, aber ich habe ver­sucht einen Aus­weg zu fin­den, und bin doch wie­der da wo ich gestar­tet habe… Die Ange­le­gen­heit ist deli­kat, und ich weiß nicht, wie ich sie bewäl­ti­gen soll. Ihr hin­ge­gen habt viel­leicht die Mög­lich­keit – die Mög­lich­keit die mir ver­wehrt blieb. Ich habe lan­ge mit mir gerun­gen, ob ich Frem­de in die­se Fami­li­en­an­ge­le­gen­heit brin­gen soll­te. Ich dach­te ich sei stark genug. Aber offen­bar ist es stär­ker als ich. Ich bin nur noch ein Schat­ten mei­ner selbst, und kann es nicht allei­ne bewäl­ti­gen. Aber ihr, ihr habt mit mir damals alles Bezwun­gen, was sich uns ent­ge­gen­stell­te. Dar­um bit­te ich euch, mir noch ein­mal zu Sei­te zu ste­hen. Kommt zu mei­nem Fami­li­en­sitz. Kommt nach Königs­ha­fen und dann zu mei­nem Gut. Kommt bevor es zu spät ist!

Euer Freund

Jakob

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