Natür­lich war es kei­ne Fra­ge, ob wir lie­ber mit dem Schiff oder zu Fuß in den Süden der Insel auf­bre­chen wür­den, aber manch­mal schlägt der Hei­li­ge Uga­ris auch Ork­oris ein Schnipp­chen. Uns war zwar klar­ge­wor­den, dass unse­re treue Mann­schaft jeden Plan mit­ma­chen wür­de, aber äuße­re Ein­flüs­se mach­ten unse­re gan­ze Pla­nung über­flüs­sig. Aber ich soll­te der Rei­he nach berichten.

Auf einem der benach­bar­ten Schif­fe, der “Stolz von Carstein”, einem cata­ri­schen Schiff, hat­ten wir bemerkt dass Ver­letz­te an Bord kamen. Ich sah es als mei­ne Pflicht an, die­sen zu hel­fen und nahm auch Wal­ter und Wigand mit, trotz ihres Man­gels an benö­tig­ten Fähig­kei­ten. Auf dem Schiff unter­such­te ich zuerst den Kapi­tän, den könig­li­chen Explo­ra­to­ri­us Man­fred von Carstein. War­um wer in Cata­ra wel­ches Amt bekommt ist mir immer noch ein Rät­sel, denn der Mann war defi­ni­tiv unfä­hig. Wir beka­men aus ihm her­aus das eine Nich­te des Königs, die Dame von Mali­zi­en, offen­bar ver­schleppt wor­den war nach­dem der Kapi­tän und ca. 20 Mann von dop­pelt so vie­len mit Knüp­peln über­wäl­tigt wor­den waren. Schon bei der Beschrei­bung dräng­te sich mir der Ver­dacht auf, dass auch die­se Ade­li­ge nicht durch irgend­ei­ne Qua­li­fi­ka­ti­on  zu die­ser For­schungs­rei­se gekom­men war.

Der Sekre­tär des Ade­li­gen, Herr Wol­farn, war dann auch der Ver­stand hin­ter den Kulis­sen, der ver­such­te alles am Lau­fen zu hal­ten. Nach kur­zer Bera­tung beschlos­sen wir zu hel­fen, da es eh in unse­re Rich­tung ging.

Die Mann­schaft beauf­trag­ten wir, Ladung zum Trans­port auf die Süd­sei­te der Insel von Händ­lern zu erfra­gen und so ein wenig die Kas­se auf­zu­fül­len und uns, soll­ten wir wei­ter nach Süden zie­hen, dort zu tref­fen uns ansons­ten in regel­mäs­si­gen Abstän­den die Insel zu umrun­den (mit Waren).

Wir zogen über Fel­der und durch Urwäl­der nach Süden und durch­quer­ten auch die Ber­ge, wel­che den Nor­den vom Süden der Insel tren­nen. Dör­fern gin­gen wir aus dem Weg, da wir die Bevöl­ke­rung nicht ein­schät­zen konn­ten, aber den­noch bemerk­ten wir, dass das ers­te Dorf in den Ber­gen ein gro­ßes Fest beging und das zwei­te völ­lig ver­las­sen war. Unbe­irrt zogen wir wei­ter bis zu Stel­le des Über­falls. Nach 20 Tagen rech­ne­ten wir nicht mehr mit groß­ar­ti­gen Spu­ren, konn­ten aber den­noch einen Schuh der Ent­führ­ten fin­den. Davon moti­viert ging es in die nahen Hügel in Rich­tung eines Tem­pels, wo wir von einer Hoch­zeit hör­ten, mit einer wei­ßen Frau… Brautraub?

Es stell­te sich her­aus, das die Dame in dem zuvor ver­las­se­nen Dorf mit dem Häupt­ling ver­hei­ra­tet wor­den war, das Fest, wel­ches wir von wei­tem gese­hen hat­ten waren die ritu­el­len Fei­er­lich­kei­ten im Nach­bar­dorf, und nun war man in das eige­nen Dorf zurückgekehrt.
Dort infor­mier­ten wir die Dame über unse­re Gegen­wart und pla­nen nun, wie wir sie am bes­ten ohne Blut­ver­gie­ßen befrei­en, und ob wir ein­fach mit den Ein­ge­bo­re­nen ver­han­deln oder und nachts hin­schlei­chen sollen…

Comments

  1. Jörg.D on 05.26.2010

    Oh Jungs, da bekom­me ich feuch­te Augen vor Sehnsucht…

    Wenn ihr nicht so weit weg währt wür­de ich für einen Platz in der Run­de morden.

    Jörg

  2. JollyOrc on 05.26.2010

    Erstaun­lich wie ein gefühlt mau­er Abend (ich war nicht wirk­lich in Hoch­form) in der Zusam­men­fas­sung so toll ausschaut :)

  3. Carsten on 05.27.2010

    Dann muss es an der qua­li­tät der Zusam­men­fas­sung liegen! ;-)

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