Szene VI — Der Hammer des Hasses

Hurogs Reisetagebuch

Also bra­chen wir auf.

Die Rei­se ver­ging recht ereig­nis­los. Von Zeit zu Zeit waren jedoch Orte zu erbli­cken, die sich in der Zeit seit unse­rer Rei­se nach Myran­dia ver­än­dert hat­ten. Das schwä­cher wer­den der Bar­rie­re zwi­schen den Dimen­sio­nen war nicht weni­ger gewor­den seit der Zeit da die Cibol­a­ner zurück­ge­schla­gen wur­den. Doch sieht es nicht so aus als wür­de unse­re Welt zu einer oder der ande­ren Sei­te drif­ten. Auch der Kapi­tän unse­res Schif­fes hat es so bestä­tigt. Sicher­lich pas­sie­ren schon schlim­me Din­ge, wenn sich in einem Bereich ein Tor öff­net, in eine böse oder chao­ti­sche Regi­on, aber eben­so ist es auch ein Segen,wenn sich ein Tor zu einer Engels­sphä­re oder einer Dimen­si­on der Natur öffnet.

Ange­kom­men in Rades­holm stell­ten wir fest, dass der Bereich des Hafens der frü­her für die Flös­se aus Bron­ze­tor benutzt wur­de, heu­te von Mili­tär kon­trol­liert wird. Unauf­fäl­li­ges Nach­fra­gen in der Stadt lie­fer­te uns die Infor­ma­tio­nen, dass sich eine Hun­dert­schaft cata­ri­scher Sol­da­ten zwi­schen uns und Bron­ze­tor befin­det. Selbst wenn wir die Stadt ein­fach ver­las­sen und uns selbst in die Ber­ge schla­gen wer­den, wer­den wir womög­lich irgend­wo in einePa­trouil­le hin­ein laufen.

Ich war etwas skep­tisch als Wigand uns Thas­si­lo sich auf den­Weg mach­ten, um eine Füh­rer zu den Zwer­gen anzu­heu­ern und mach­te mich schon bereit für eine über­stürz­ten Auf­bruch, weil plötz­lich die Wachen der Stadt uns suchen. Doch tat­säch­lich gelang es Ihnen einen Orts­kun­di­gen zu finden.

Wir hat­ten uns dar­auf geei­nigt ein­an­der nur mit Deck­na­men anzusprechen.Meiner ist der mei­nes Vaters Gork, die ande­ren habe ich lei­der alle wie­der ver­ges­sen. Ich hal­te mich des­halb lie­ber im Hin­ter­grund und rede nicht mit offen den anderen.

Als wir uns am nächs­ten Tag mit Wigan­ds und Thas­si­los Kon­takt tra­fen, stell­ten wir fest, dass es sich wohl um einen Schmugg­ler han­deln muss­te. Wir soll­ten zu Fuß gehen und auch noch für ihn und sei­nen Beglei­ter irgend­wel­che omi­nö­sen Kis­ten schlep­pen. Ich hät­te gedacht, das­sir­gend­je­mand sich über das zusätz­li­che Gepäck oder die Füh­rer beschwert, doch es blieb erstaun­lich ruhig und selbst Dhrak­har nahm die Situa­ti­on kom­men­tar­los hin.

Es erwies sich als gute Wahl. Die Rou­te war uns zwar bekannt. Die zwei Men­schen führ­ten uns in eine Tal, dass wir bereits bei der­Ver­fol­gung eines Zwer­gen vor eini­gen Jah­ren durch­wan­dert hat­ten, aber unse­re Füh­rer schaff­ten es uns unge­se­hen von einer Patrouil­le bis ans Tor des Grei­fen­turms zu führen.

Die Patrouil­le sorg­te jedoch auf den letz­ten Kilo­me­tern bis­zu den Zwer­gen noch für eini­ges an Gesprächs­stoff. Bei einer Rast setz­ten wir uns etwas abseits von unse­re Füh­rern und ach­te­ten dar­auf, dass sie uns nicht zuhö­ren konnten.

Thas­si­lo und ich konn­ten uns aus unse­ren Ver­ste­cken diePa­trouil­le genau anse­hen. Mir erschie­nen sie als ganz nor­mal. Wie Men­schen eben. Thas­si­lo jedoch war sich sicher, dass sie alle bis auf den Ser­gean­ten bleich waren wie Tote. Nein, so habe ich sie nicht gese­hen. Aber heißt esnicht, dass die Halb­lin­ge die Haupt­stadt ver­las­sen haben und womög­lich Din­ge­se­hen, die sonst nie­mand sieht?

Hm… und wenn ich so dar­über nachdenke …

Die Rüs­tun­gen der Sol­da­ten waren sehr unge­pflegt. Selbst für­ei­nen Ork. Und der Eine, links hin­ten: Hat­te sein Ket­ten­hemd nicht ein gro­ßes Loch in der Brust genau über den Her­zen. So als sei ein schwe­rer Arm­brust­bol­zen dort ein­ge­schla­gen. Das hät­te nie­mand über­le­ben kön­nen. Und wer wür­de eine Rüs­tung tra­gen, die einen ande­ren nicht hat ret­ten kön­nen, ohne sie nicht wenigs­tens zu repa­rie­ren? Soll­te der Halb­ling viel­leicht doch recht haben? Soll­te die Patrouil­le zum gro­ßen Teil aus Unto­ten bestehen und nie­mand erkennt sie als sol­che, außer den Halb­lin­gen? Ist das ein Teil der neu­en Macht, die auch alle in den Bann des Königs zwingt? Ste­he ich bereits unter sei­nem Ein­fluss? Ist es mir nicht gelun­gen sich sei­ner Macht zu ent­zie­hen? Aber ich­ver­fol­ge immer noch das Ziel Ihn zu töten! Womög­lich hat Thuran recht wenn er sagt, dass ich nicht mit den ande­ren zusam­men auf den König tref­fen darf…

Ihr Göt­ter. Ich muss drin­gend in einen Tem­pel des Magmos.Ich muss Euch berich­ten, was in Cata­ra alles gesche­hen ist, seit wir das Pen­ta­gramm betre­ten haben und ich muss Euch, ehren­wer­ter Mag­mos bit­ten wohl­wol­lend auf unse­re zwei­te Rei­se in die alte Zwer­gen­haupt­stadt zu blicken.

Plötz­lich ste­hen wir vor einer Grup­pe Zwer­ge. Wie wer­den wir­nun emp­fan­gen? Wer­den sie uns in Ihre Mine las­sen? Wer wird für uns spre­chen? Soll­te es mir zu lan­ge dau­ern, wer­de ich ein­fach vor­tre­ten und mei­nen Ring prä­sen­tie­ren, der mich als Mit­glied der Klans der Terun aus­weist. Sie wer­den mir viel­leicht nicht sofort glau­ben. Viel­leicht wer­den sie uns erst ein­mal gefan­gen neh­men, doch glau­be ich nicht, dass sie unse­re Namen sagen wer­den, wenn wir es nicht sel­ber tun.

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch – Unter dem Berg

Was auch immer Thuran sei­nem Volk erzählt hat. Es hat funk­tio­niert. Die Zwer­ge haben ihre Tore geschlos­sen. Sie haben alle Frem­den ihres Rei­ches ver­wie­sen. Sie ver­ban­nen alles drachische…

Den­noch lie­ßen sie uns ein.

Nun.. Erfol­ge soll­ten nicht hin­ter­fragt wer­den, und da sie es selbst nach der Kon­trol­le unse­res Gepäcks für eine gute Idee hiel­ten uns in ihr Reich zu las­sen, gebe ich mich damit zufrieden.

Die Zwer­ge erzähl­ten uns bei­läu­fig von den neu­en Problemen,die in der Welt vor­lie­gen: Dar­ins Armee der Unto­ten wird von einem schwar­zen Dra­chen beglei­tet. Die Anzahl der Unto­ten aus Rich­tung der alten Zwer­gen­haupt­stad nimmt zu.

Was für Zei­ten in denen wir leben. Und wir dach­ten tat­säch­lich, dass der Sieg über die Cibol­a­ner etwas Gutes war.

Tief in mei­nem Inne­ren gebe ich den Cibol­a­nern so lang­sam recht. Was ist, wenn sie die Guten sind? Was ist, wenn sie aus­ge­zo­gen sind, um zu ver­hin­dern, dass sich hier das Böse ausbreitet.

Sind wir Werk­zeu­ge der Hexer, die im nai­ven Glau­ben an das Rich­ti­ge ihres Han­delns die ein­zi­ge Kraft gegen das Böse ver­trie­ben haben?

Sind wir in Wirk­lich­keit die Bösen? Selbst die Elben haben­sich von Cata­ra abge­wen­det. Als Wigand und ich damals in cibol­a­ni­scher­Ge­fan­gen­schaft waren, waren sie nicht alle Ehren­män­ner? Sie haben uns gut und­eh­ren­voll behan­delt. Das ist etwas, was man den Völ­kern in Cata­ra nich­tun­be­dingt nach­sa­gen kann.

Mei­ne Dra­chen­brü­der haben das fal­sche Spiel Cata­ras nun jadurch­schaut. Wir hät­ten die Cibol­a­ner nie­mals ver­trei­ben und so den Hexern den­Weg ebnen dür­fen. Wir haben für die fal­sche Sei­te gekämpft. Wahr­schein­lich haben die Zwer­ge gespürt, dass wir unse­re Schuld am Schick­sal der Welt abzu­tra­gen haben und uns des­halb eingelassen.

Wir sind also in die Zwer­gen­mi­ne gekom­men, um den Ham­mer des Has­ses zu bergen.

Sie rie­ten uns jeden­falls, dass wir einen gro­ßen Bogen umje­den Zwer­gen und somit auch um Bron­ze­tor machen soll­ten. Zwei Wege soll­ten uns zur Ver­fü­gung ste­hen. Der lan­ge Weg durch die ver­lo­re­nen Stol­len und der kur­ze Weg durch die Drachenhalle.

Auch wenn es Wahn­sinn ist, wir wähl­ten den Weg durch die Drachenhalle.

Ein­zig gerüs­tet mit den Gerüch­ten um die­sen Ort zogen wir los.

Was hat­te ich von der Dra­chen­hal­le gehört? Es war der Ort,an dem die letz­te Schlacht der Zwer­ge gegen Ankal­an statt­ge­fun­den hat. Wäh­rend über­all in der Haupt­stadt die Anhän­ger des Dra­chen gegen die frei­en Zwer­ge kämpf­ten, fand dort der tat­säch­li­che Angriff auf Ankal­an statt.

Ich kann nur ver­mu­ten, wie vie­le Zwer­ge er mit in den Tod­ge­ris­sen hat, aber aus­ge­hend von der Macht Ere­gors, wel­ches ja ein jun­ger­Dra­che ist, muss Ankal­an unglaub­lich mäch­tig gewe­sen sein.

Die­ser Kampf muss tau­sen­den von Zwer­gen das Leben gekos­tet haben und eben­so vie­len muss der Weg in die Nach­welt ver­wehrt wor­den sein.

Als wir tat­säch­lich ohne grö­ße­re Zwi­schen­fäl­le bei der Hal­le anka­men, war ich überwältigt.

Dort lagen sie also. Die Über­res­te eines Dra­chen. Um ihn her­um türm­te sich sein Hort auf. Wäre ich auch nur ein klei­nes Stück näher am Wahn­sinn, ich wür­de mich mit Freu­den Ankal­ans Ske­lett ent­ge­gen­stür­zen und imGold sei­nes Hor­tes baden.

Welch Reich­tum, welch Arte­fak­te, welch Wis­sen und Macht­wür­de einen dort erwar­ten? Alles nur einen Stein­wurf weit entfernt.

Ein­zig mei­ne dra­gi­sche Über­le­gen­heit und Weis­heit hal­ten mich davon ab, kopf­los in mein Ver­der­ben zu rennen.

Anders ist es mit Thuran und Hurog: Kaum betra­ten wir die Hal­le, sind sie von einer Angst erfasst, die ich mir nur dadurch erklä­ren kann,dass sie nicht bei mir um den Bei­stand Ere­gors gebe­ten haben. Ein paar beru­hi­gen­de Wor­te und ein ein­fa­ches Gebet an Ere­gor, bringt ihnen die Sin­ne­zu­rück. Ich hof­fe, sie zei­gen sich erkenntlich.

Offen­sicht­lich steht Ere­gor denen bei, die sich sei­ner beken­nen. Ich ver­lie­re lang­sam mei­ne Geduld mit Hurog und Thuran. Sie sol­len end­lich ihren Hexer-Göt­tern abschwö­ren und sich dem Guten zuwenden.

Ich sehe sonst kei­ne Alternative…

Wenn sie dem Anblick eines Ske­let­tes nicht gewach­sen sind,dann wer­den sie dem Blick Dar­ins erst recht nicht stand­hal­ten. Wir müs­sen dafür­sor­gen, dass es nie­mals dazu kommt, dass sie ihm unter die Augen tre­ten… und sei es, dass sie es nicht zurück schaf­fen. Zu groß ist die Gefahr, dass sie dem Feind in die Hän­de fal­len und unse­ren Plan ausplaudern.

DIESE TÖRICHTE!

Unse­re Prä­senz hier scheint die See­len der Gefal­len zu stö­ren. Kaum habe ich Thuran und Hurog dank Ere­gors Hil­fe der Furcht ent­ris­sen, bemer­ken wir Geis­ter die sich auf uns stür­zen wollen.

Wigand hat end­lich etwas gelernt. Er und ich kön­nen mit­Feu­er­bäl­len die Geis­ter ver­nich­ten nur um fest­zu­stel­len, dass es hier viel grö­ße­re Gefah­ren zu geben scheint, als ein paar Geister.

Ich habe kaum Zeit ver­wun­dert zu sein, war­um die Zwer­ge die­sen Ort nicht schon längst gerei­nigt haben, da scheint die gan­ze Hal­le anzu­fan­gen zu leben.

Wie in einem Alb­traum, grei­fen Hän­de aus dem Boden nach unse­ren Füßen. Stim­men aus der Ver­gan­gen­heit reden auf uns ein… Was auch immer für ein Schick­sal einen in die­ser Hal­le erwar­tet… ich will es nicht wis­sen, ich muss hier raus.

So voll­brach­ten wir also eine Tat, die klei­ne Zwer­gen­kin­der ihren Groß­vä­tern nicht glau­ben wür­den: Wir durch­quer­ten die ver­fluch­te Dra­chen­hal­le und dank der Gebe­te die ich heim­lich für sie an Ere­gor her­an­ge­tra­gen habe, schaff­ten es sogar Thuran und Hurog.

Etwas erstaunt bin ich über das, was wir hin­ter der Hal­le ent­deck­ten. Nun, ich hät­te es wis­sen müs­sen. Den­noch war ich erstaunt, dass es hier Stäl­le, Werk­stät­ten, Schlaf­räu­me und ähn­li­ches gab.

Drakkhar!!! Was hät­te es sonst hier geben sollen?

Die Rei­sen in frem­de Dimen­sio­nen, durch Reisephänomene,durch Por­ta­le und ähn­li­ches las­sen mich die schau­rigs­ten Din­ge erwar­ten, und dann dies.

Wir durch­such­ten die­se Räu­me genau und fan­den let­zend­lich ein Buch, einen Ham­mer und einen Schlüssel.

Wir kön­nen jetzt also wei­ter in die alte Haupt­stadt vordringen.

Wigand: Wieder unter Tage

Gän­ge, Gän­ge… nichts als Gänge.

Und im Hin­ter­grund höre ich noch immer mei­ne Geschwis­ter­ru­fen, spü­re förm­lich die Prä­senz des toten Dra­chens in der gro­ßen Hal­le. Und irgend­was hat sich bei mir ver­än­dert. Als ob mei­ne Haut ahnt, dass etwas Schlim­mes pas­sie­ren wird, spü­re ich die Schup­pen auf ihr immer deutlicher.

Wir hät­ten nicht wie­der hier her­un­ter gehen sol­len. Über­all gibt es Unto­te, und es ist unge­wiss, ob wir über­haupt eine Chan­ce habe­nY­urg­rimms Ham­mer zu finden.

Ich habe den ande­ren die Füh­rung über­las­sen, lau­fe wie unter einem Bann nur hin­ter ihnen her. Hier eine Tür, dort ein lee­rer Gang, hin und wie­der wei­chen wir den Geis­ter­wa­chen aus. Der Teil von Kiraz den wir erkun­den scheint aller­dings in sich abge­schlos­sen zu sein, ent­we­der bekom­men wir die magisch ver­schlos­se­nen Türen nicht auf, oder wir ste­hen vor ein­ge­stürz­ten Gängen.

Irgend­wann erin­nert Hurog uns an den Raum mit den Don­ner­bal­ken. Dar­un­ter gibt es doch flies­sen­des Was­ser, es muss ja von irgend­wo her­kom­men, und auch wie­der irgend­wo anders abflies­sen. Unge­ach­tet des frü­he­ren­Ge­brauchs die­ser Öff­nun­gen lässt er sich dort hinunter.

Es dau­ert etwas, aber end­lich kommt er wie­der zurück. Da unten gehe es schon wei­ter, aller­dings bräuch­te er Ver­stär­kung. Erst folgt Drakkhar, danach kommt der Rest von uns mit.

Tat­säch­lich ist es hier unten über­ra­schend sau­ber. Naja, zumin­dest ist alles stin­ken­de seit hun­dert Jah­ren oder mehr schon weg­ge­spült­wor­den. Irgend­wann fin­den wir einen ech­ten Abluss, der in eine gro­ße Kaver­ne­mün­det. Dort gibt es anschei­nend noch irgend­wel­che Zwerg­entech­nik, also gehen wir auch dort hin­un­ter. Und noch irgend etwas ist da..

Drakkhar löst einen Mecha­nis­mus aus, der das Was­ser aus der­Ka­ver­ne abflies­sen lässt, und jetzt sehen wir auch was sich dort noch bewegte:Zwergenzombies, auf­ge­quol­len vom Auf­ent­halt unter Was­ser. Da ich kei­ner­lei Bedürf­nis ver­spü­re mich mit denen anzu­le­gen, besprit­ze ich sie kur­zer­hand aus­gie­big mit Lam­pen­öl. Nur einen klei­nen Zau­ber­spruch spä­ter, und sie bren­nen lichterloh.

Und erzeu­gen dabei einen bei­ßen­den Rauch der blitz­schnell­die gan­ze Kaver­ne füllt! Ver­damm­te Unterwelt!

Es braucht eine gan­ze Wei­le bis der Rauch end­lich abge­zo­gen ist, und in der Zwi­schen­zeit bringt er mei­ne eh schon ange­schla­ge­ne Kon­sti­tu­ti­on völ­lig ins wanken.

Den­noch, im End­ef­fekt sind die Zom­bies end­gül­tig tot, und­wir kön­nen uns wei­ter umse­hen. Die Gän­ge sind auch hier viel­fäl­tig. Es fin­den sich gemau­er­te Tei­le, wie auch Minen­stol­len. An einer Stel­le tref­fen wir sogar­auf einen noch intak­ten Golem.

Hurog ver­sucht noch sich gegen­über dem Kon­strukt als Befehls­ha­ber zu legi­ti­mie­ren. Ich bin völ­lig sprach­los über die­se Dreis­tig­keit- und nei­disch dass mir die­se Idee nicht ein­ge­fal­len ist.

Lei­der funk­tio­niert Dreis­tig­keit nur bei leben­den höp­fen, und nicht bei die­sem Hau­fen Zwer­gen­stahl und Zahn­rä­der. Der Golem greift uns also an. Eine Ecke mei­nes Hirns erin­nert sich dar­an, wie wir vor Jah­ren vor so einer Maschi­ne panisch geflüch­tet sind. Wäh­rend ich mich auf mei­ne Magie kon­zen­trie­re, set­zen Hurog und Thuran dem Ding schon mit kräf­ti­gen Hie­ben zu.

Wie­der ein­mal: Noch bevor ich rich­tig an dem Vieh dran bin, haben die bei­den es in Stü­cke gehauen.

Die Hal­len von Kiraz wer­den wei­ter erkun­det. Zwi­schen­durch sto­ßen wir ein paar Mal wie­der auf die gro­ße Hal­le, anschei­nend ist hier alles verbunden.

An einem Punkt fin­den wir eine gro­ße Gruft­an­la­ge. Alle Sar­ko­pha­ge sind geöff­net, nir­gends fin­den wir Lei­chen oder Ske­let­te, nur eine klei­ne Grup­pe maro­die­ren­der Unto­ter, die wir aber erst ein­mal umgehen.

Und dann end­lich, als wir dach­ten end­lich den Weg zu dem uns bekann­ten Teil der Stadt gefun­den zu haben, ent­deck­ten wir all die toten Zwer­ge die wir vor­her vermissten:

Vor uns liegt eine Kaver­ne, viel­leicht eini­ge Dut­zend Meter breit und lang. Sie ist kom­plett mit wan­ken­den Zwer­gen gefüllt. Eini­ge sind kom­plett ske­let­tiert, eini­gen haf­ten noch ver­wes­te Fleisch­res­te an. Es sind meh­re­re hun­dert Unto­te zwi­schen uns und unse­rem Ziel.…

Der Hammer des Hasses

Vom Feu­er geküss­te Haa­re bedeu­ten Glück Wigand!“ Unwill­kür­lich muss ich wie­der an Tan­ja den­ken, und an die­sen Aber­glau­ben über unse­re Haar­far­be. Viel­leicht ist ja doch etwas dran. Zumin­dest habe ich heu­te län­ger über­lebt, als ich es gedacht habe.

Als uns klar wur­de, dass wohl kaum ein Weg an der Kaver­ne vol­ler Unto­ter vor­bei führ­te, fass­te Thas­si­lo den Ent­schluss die­se genau­er zuer­kun­den. Wel­cher Gott auch immer über die Halb­lin­ge wacht, er hat mei­nem gro­ßen Bru­der über die letz­ten Jah­re ganz schön Mut ein­ge­trich­tert. Ohne lan­ge zu über­le­gen krab­bel­te der Klei­ne über ein gro­ßes Rohr an der Decke. Die­ses führ­te ihn quer durch die gan­ze Kaver­ne, hoch über den Köp­fen der Zombies.

Am ande­ren Ende ange­kom­men stell­te er fest, dass der Gang min­des­tens einen hal­ben Kilo­me­ter wei­ter gera­de­aus ins Dun­kel führ­te. Dies waral­so tat­säch­lich unser Weg. Drakkhar mach­te es sich natür­lich ein­fach: In Raben­form flog er quer durch die Hal­le, unbe­hel­ligt von dem Unle­ben am Boden. Als nächs­tes mach­te ich mich auf.

Lei­der muss­te ich wie­der ein­mal fest­stel­len, dass ich nicht nur grö­ßer als Thas­si­lo war, son­dern auch bei wei­tem nicht so geschickt. An einer engen Stel­le, wo das Rohr an der Decke befes­tigt war, ver­lor ich den Halt. Hät­te ich mich nicht vor­sorg­lich mit einem Seil gesi­chert, wäre ich wahr­schein­lich sehr unsanft zehn Meter wei­ter unten in der Mas­se der Unto­ten gelan­det. Und jetzt end­lich bemerk­te uns einer der geist­lo­sen Zom­bies, und lang­sam aber unauf­halt­sam schob sich die Mas­se in Rich­tung Rampe.

Jetzt blieb auch Thuran und Hurog nichts ande­res übrig als ihr Glück mit dem Rohr zu ver­su­chen, woll­ten sie nicht einen aus­weg­lo­sen Kampf gegen die­se Hor­de führen.

Es dau­er­te eine Zeit, aber schlu­ßend­lich kamen wir alle wohl­be­hal­ten auf der ande­ren Sei­te an. Zum Glück gab es hier kei­ne Mög­lich­keit für die Zom­bies die Kaver­ne zu ver­las­senn — aller­dings konn­ten wir beob­ach­ten­wie eini­ge tat­säch­lich ver­such­ten auf das Rohr zu gelan­gen! (Ein Ver­such den­wir man­gels vor­han­de­ner Geschick­lich­keit als zum Schei­tern ver­ur­teilt ansahen)

Vor­sich­tig tas­te­ten wir uns wie­der durch das Zwie­licht, bis mir irgend­wann ein Stol­len­ab­schnitt sehr bekannt vor­kam. Und tat­säch­lich: Wir waren an der unters­ten Ebe­ne des uns schon bekann­ten Bereichs von Kiraz ange­kom­men. Im Halb­dun­kel erkann­ten wir, dass sich ein knap­pes Dut­zen Unto­te hier auf­hiel­ten, und dass sie auch hier alte Grä­ber auf­ge­stemmt hatten.

Als wir dann noch näher kro­chen, um mehr sehen zu kön­nen­wur­den wir ent­deckt: Die wan­deln­de Mumie Yurg­rimm Dra­chen­tö­ters zeig­te mit­ver­dorr­tem Fin­ger auf uns und sprach mit Gra­bes­stim­me: „Tötet sie…“

Hurog tat das, was er immer tat: Unge­ach­tet sei­ner eige­nen­Si­cher­heit, dafür aber mit Kriegs­ge­brüll rann­te er auf das Scheu­sal zu. Das ein­zig pas­sen­de was mir in die­ser Sekun­de ein­fiel war ein geziel­ter Feu­er­pfeil auf die Mumie, der aber wenig Wir­kung zeig­te. Auch Drakkhar betei­lig­te sich mit Feu­er­bäl­len, wenig spä­ter stand auch Thuran neben Hurog bei dem unto­ten Held aus den Zwergenlegenden.

Natür­lich war Yurg­rimms Mumie unser eigent­li­ches Ziel, trug er doch den Ham­mer des Has­ses in sei­ner Hand. Aber lei­der sorg­ten Hurog und Thuran mit ihrem beherz­ten Vor­stür­men dafür, dass mir die zwei­fel­haf­te Ehre zuteil­kam, Drakkhar und Thas­si­lo vor einer gan­zen Hor­de unto­ter Krea­tu­ren zu beschüt­zen. Und gleich­zei­tig mit Hurogs ruf „Der Fal­len­las­sen Zau­ber, Wigand… Schnell“ fiel mir auch wie­der der alte Plan ein: Mit Glück konn­te ich Yurg­rimm ent­waff­nen, und so den Kampf schnell entscheiden!

Ich stand vor einem Gewis­sens­kon­flikt: Mich selbst, und damit Drakkhar und Thas­si­lo schüt­zen, oder Hurog magisch bei­ste­hen. Schwe­ren Her­zens ent­schied ich mich für die Mis­si­on und wirk­te den simp­len Zau­ber des Ent­glei­tens auf die Mumie — ver­ge­bens! Ich hät­te es bes­ser wis­sen sol­len, zumal ich nun fast schutz­los je zwei Unhol­den, zwei Zom­bies und einem namen­lo­sen­Schre­cken mit einer beängs­ti­gend gro­ßen Sen­se gegen­über stand!

Doch mein Glück, mein ver­ma­le­dei­tes vom Feu­er geküss­tes Haar, es bewahr­te mich vor dem Schlimms­ten. Ich steck­te zwar ein paar schwe­re­Tref­fer ein, wank­te kurz, blieb aber tat­säch­lich ste­hen. Im Fol­gen­den zeich­ne­ten sich die Unto­ten vor mir durch Schwer­fäl­lig­keit aus, und wie durch ein Wun­der ent­ging ich den meis­ten Hieben.

So konn­te ich schliess­lich mit der Feu­er­klin­ge und Drakkhars Hil­fe die Unto­ten vor mir besie­gen (Zwei der Zom­bies wur­den zu mei­ner­Ver­blüf­fung von Thas­si­lo in einer Minen­lo­re schlicht überfahren!).

Als sich der Kampf­lärm leg­te, konn­te ich sehen, dass Hurog und Thas­si­lo dem nun end­gül­tig toten Yurg­rimm den Ham­mer des Has­ses ent­ris­sen hat­ten. Um auf Num­mer sicher zu gehen, ver­brann­te ich (nach­dem Drakkhar sich noch eini­ge „Andenken“ ein­ge­steckt hat) die Über­res­te der Mumie ‑schon eine Iro­nie des Schick­sals, dass der Leich­nam des berühm­ten Dra­chen­tö­ters am Ende von einem Dra­chen­sohn ver­brannt wird.

Nun bleibt uns nur noch einen wei­te­ren Aus­gang zu finden,oder zumin­dest etwas, was uns hilft noch ein­mal an der Unto­ten­ar­mee vor­bei­zu­kom­men. Viel­leicht fin­den wir etwas in die­sen bei­den unge­öff­ne­ten Grab­kam­mern, in denen der Drui­de Bash­kal und der eins­ti­ge Hof­ma­gi­er des­Zw­er­gen­kö­nigs liegen…

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch – Wieder in Kiraz

Wir sind immer noch in den Hal­len von Kiraz. Yurg­rim­Dra­chen­tö­ter ist tot. Ein wei­te­res Mal.

Was hat die­sen eins­ti­gen Hel­den und Befrei­er der Zwer­ge so korum­pie­ren las­sen, dass sei­ne Über­res­te hier Böses aus­he­cken. Die Anzahl der Zom­bies hier unten lässt bloß den Schluss zu, dass er mit die­ser Armee die Zwer­ge über­ren­nen woll­te. Jeder gefal­le­ne Zwerg wäre ein neu­er Kämp­fer in der Unto­ten­ar­mee. Ob es das ist, was auch Dar­in vor hat? Nun, eines ist gewiss. In einer Schlacht haben wir kei­ne Chan­ce gegen ihn.

Wäh­rend wir die ver­blei­ben­den Grä­ber unter­su­chen, um eine Hil­fe oder ein Werk­zeug gegen die Unto­ten­ar­mee zu fin­den, hält Hurog Aus­schau nach eben die­sen. Ich nut­ze die Chan­ce, um Wigand eine Lek­ti­on im Ent­kno­ten der magi­schen Fäden zu ertei­len. Nun… zumin­dest ver­sucht er sein bes­tes, aber es bedarf schon eines Dra­gos um die­se alten Schutz­zau­ber zu entschlüsseln.

Da ist die magi­sche Ver­sie­ge­lung des Gra­bes von Bash­kal dem­Drui­den also gebro­chen und unser Mus­kel­pa­ket geht in der Mie­ne spa­zie­ren umsonst irgend­et­was zu erle­di­gen. Es ist zwar eine Unge­heu­er­lich­keit, wie er sich­manch­mal auf­spielt, aber in die­sem Fall bin ich aus­nahms­wei­se mal dank­bar. Denn­da kam er nun ange­rannt, der ein­fäll­ti­ge Tor und erzählt uns, dass die Zom­bies­ei­nen Weg gefun­den haben aus der Hal­le in den Gang zu gelag­ne, der genau zu unsführt.

Gut… des Ent­schlüs­seln der Schutz­zau­ber des zwei­ten Gra­bes soll dann eben ein Held in fer­ner Zukunft über­neh­men. Soll er sich an den Reich­tü­mern laben. Soll­ten wir kein ver­nünf­ti­ges Werk­zeug in Bash­kals Grab fin­den, wür­den wir das Grab ja eh öff­nen müs­sen. Was wir aller­dings in dem Grab fan­den, über­traf all unse­re Erwartungen.

Was wir vor­fan­den war ein Gang und am Ende die­ses Gan­ges schien Tages­licht zu sein.

Den Drui­den sei Dank! Wir hat­ten einen Aus­gang gefun­den! Zumin­dest glaub­ten wir das. Wir stie­gen also in den Sarg und lie­ßen den Deckel zuknal­len. Ein wei­te­res Mal wur­de mir bewusst, dass ich in mei­ner Zeit als Schü­ler an der Aka­de­mie die fal­schen Zau­ber gelernt habe.

Die­ser ein­fa­che Zau­ber, den ich mit mit ver­bun­den Augen,gefesselten Hän­den und einem Mühl­stein um den Hals gebun­den auf dem Grun­de des­Mee­res noch spre­chen könn­te, wenn ich doch nur die For­mel wüsste.

Magi­sches Schloss“! So ein Wahnsinn.…„Magisches Schloss“!

Es zeich­net sich so lang­sam ab. Die wir­kungs­volls­ten Zau­ber habe ich nicht von der Aka­de­mie gelernt. Die Wege der Tie­re habe ich durch denDrui­den gelernt und die Wege des Feu­ers habe ich durch die Macht Ere­gors erlangt.

Es war nun also aus­schließ­lich die Stein­plat­te die dafür sor­gen muss, dass die Zom­bies uns nicht hier­her fol­gen. Jeden­falls fan­den wir­hier einen Ort des Frie­dens. Ein wei­te­res Mal war ich über­wäl­tigt von den Wegen der Drui­den. Hier wuchs ein Baum mit­ten in den Hal­len von Kiraz. Mei­nen Gefähr­ten war die Trag­wei­te die­ser Ent­de­ckung wahr­schein­lich gar nicht bewusst, aber was soll ich sie damit auch belasten.

Sie stell­ten ledig­lich fest, dass hier das Leben und die Natur herrsch­te. Die eigent­li­che Aus­sa­ge die­ses Ortes war aber, dass die unhei­li­ge Macht Ankal­ans kei­ner­lei Ein­fluss auf die­sen Ort hat­te. Tau­sen­de­ge­fal­le­ner Zwer­ge und selbst Yurg­rim Dra­chen­tö­ter, wur­den durch das Böse die­ses­Or­tes korum­piert. Unru­hi­ge See­len eins­ti­ger Hel­den durch­wan­dern die Hal­len. Die Zwer­ge muss­ten Kiraz ver­las­sen und versiegeln.

Selbst die Göt­ter mie­den die­sen Ort wei­test­ge­hend und von unse­rem ers­ten Besuch in Kiraz weiß ich noch, dass Mag­mos selbst zu sehr wei­ten Kom­pro­mis­sen bereit war, als wir das Grab des alten Zwer­gen­kö­nigs fan­den und sei­nen Schlüs­sel brauchten.

Und hier mit­ten im Zen­trum des Bösen lie­gen die Über­res­te Bash­kals ver­wach­sen mit einem Baum und ver­brei­ten posi­ti­ve Energie.

So lang­sam fra­ge ich mich, was vor Urzei­ten Tei­le der Drui­den damals dazu bewo­gen hat, sich mit Dämo­nen zu ver­bün­den, wenn sie schon die mäch­tigs­te Kraft in unse­rem Gefü­ge auf ihrer Sei­te hat­ten. Als einer der letz­ten Gelehr­ten der drui­di­schen Magie, blieb mir nichts ande­res übrig. Ich muss­te ein­fach mei­ne Lebens­en­er­gie mit dem Baum ver­schmel­zen. Gera­de da über kurz oder lang die­se Zom­bies hier ein­drin­gen wür­den, wor­an wir nicht ganz unschul­dig sind.

Wie­viel Zeit auch immer mir nun genom­men wur­de. Ein Teil von mir wird immer in die­sem Baum exis­tie­ren. Zum Dank leh­re mich die Natur einen Zau­ber. Und wie­der etwas was wesent­lich nütz­li­cher ist, als all das was ich­noch aus mei­nen Tagen an der Aka­de­mie weiß.

Die posi­ti­ve Ener­gie die­ses Ortes ließ die Wun­den mei­ner Gefähr­ten hei­len und zum ers­ten mal seit lan­gem spür­ten wir so etwas wie Frie­den. Die bes­te Eigen­schaft die­ses Ortes war aller­dings, dass in wei­ter Höhe eine Öff­nung ans Tages­licht führte.

Wir waren frei!!! Nun­ja, wenn mei­ne Gefähr­ten es jemals schaf­fen wür­den am Baum in die Frei­heit zu klet­tern. Es grenzt an ein Wunder,aber nach eini­gen schwe­ren Ver­let­zun­gen waren alle in der Freiheit.

Tja. Wenn man sich nicht zum Guten bekennt, fällt man eben­tief mein lie­ber Hurog.

Wir hat­ten es geschafft. Ein wei­te­res Mal zeigt sich, dass das Schick­sal den rich­ti­gen Dra­go dazu aus­er­wählt hat, die Welt zu ret­ten. Unse­re zwei­te Rei­se nach Kiraz ist allein für sich schon eine Legen­de. Wir haben nicht nur das Unmög­li­che mög­lich gemacht. Nein! Wir haben dem Unver­meid­li­chen eine Absa­ge erteilt:

Wir sind in das für alle frei­en Völ­ker gesperr­te Zwer­gen­reich eingedrungen.

Wir sind durch die Dra­chen­hal­le und Ankal­ans Grab marschiert.

Wir haben uralte zwer­gi­sche Golems besiegt.

Wir haben eine Hal­le mit tau­send Unto­ten unver­sehrt durchquert.

Wir haben die unto­te Mumie Jurg­rim Dra­chen­tö­ters besiegt und damit die Flut der Unto­ten gebremst.

Wir haben den Ham­mer des Has­ses geborgen.

Wir sind erneut den Hal­len Kiraz entkommen.

Und das alles haben wir unbe­scha­det überstanden!

Von unse­rer ers­ten Rei­se nach Kiraz kann­ten wir die Gegend hier noch recht gut. Und dank der drui­di­schen Magie, mich in einen Vogel ver­wan­delt zu kön­nen, fan­den wir uns sehr schnell zurecht. Es ist scho­ner­staun­lich, wie schnell das Böse manch­mal ist. Am ehe­ma­li­gen Ein­gang zu den­Hal­len, sah ich aus der Luft einen kom­plet­ten Hob-Goblin­stamm und Trol­le, die sich Zugang zu den Hal­len ver­schaf­fen wollten.

Nun, sol­len die Zwer­ge sich dar­um küm­mern. Wir kön­nen ihnen auf dem Weg zurück nach Cata­ra ja Bescheid geben. Eigent­lich hielt ich es für­ei­ne gute Idee durch das Zwer­gen­reich nach Bron­ze­tor zu rei­sen, aber statt­des­sen ent­schie­den wir uns für den Weg durch die Barbarenlande.

Nun… nur weil man ein Held und der desi­gnier­te Ret­ter der bestehen­den Welt ist, erkennt das noch lan­ge nicht jeder. So mach­te uns Thuran dar­auf auf­merk­sam, dass sein ein­fäl­ti­ges Volk und gar nicht erst ins Reich ein­las­sen wür­de. Im Zwei­fel wür­den sie uns sogar den Ham­mer des Has­ses ent­rei­ßen und in irgend­ei­nen Schau­kas­ten stel­len wollen.

So gin­gen wir also durch die Wild­nis Rich­tung Fel­land. Was hat das Schick­sal an unse­rer Grup­pe gefun­den? War­um wir? Dass die Mäch­te des Kos­mos mich aus­er­wählt haben, erklärt sich von selbst. Und bei Wigand hat­te zumin­dest noch ein Dra­che sei­ne Klau­en im Spiel.

Nichts des­to weni­ger, schei­nen die Göt­ter unser Tun zuver­fol­gen. Kaum hat­ten wir die Gren­ze zu Cata­ra über­schrit­ten, kamen wir wie­de­r­an dem alten Gast­hof an, in dem wir vor Jah­ren unter kamen.

Als Mensch ver­wan­delt ging ich vor, um nach dem Weg und der Situa­ti­on zu fra­gen. Wir konn­ten schließ­lich nicht vor­sich­tig genug sein. Dort saß er also vor dem Haus auf einer Bank. Zuerst erkann­te ich ihn gar nicht. Ich frag­te ihn nach der Stra­ße und er sag­te mir, dass sie ruhig sei.Ich frag­te ihn nach der Situa­ti­on und dann geschah es:

Du weißt doch, dass ein Schat­ten über dem Land liegt Drakkhar. Ja. Ein der Schat­ten brei­tet sich aus. Aber in Hel­lin­gen war­tet ein alter Bekann­ter auf euch. Ihr müsst euch beei­len. Er soll euch nach Myran­dia bringen.“

Er kann­te mei­nen Namen!! Ich war doch ver­wan­delt. Was für ein mäch­ti­ger Zau­be­rer kann durch die­se Ver­klei­dung hin­durch­se­hen? Kein Zau­be­rer der Welt ver­mag das… man kann erken­nen, das es sich um eine Illu­si­on han­delt, aber nie­mand kann durch sie hindurchsehen.

Noch wäh­rend ich ihn nach sei­nem Namen frag­te, wuss­te ich­schon wer es war: Der alte güti­ge Mann mit dem Bogen. Jana­ton, der Gott des Waldes.

Mit einem Augen­schlag ist er ver­schwun­den. Eben­so der Gast­hof. Was bleibt ist nur eine Ruine.

Es ist erstaun­lich, wie sehr mich die­ses Erleb­nis berührt.

Ich weiß genau, dass Nomar­kon kei­nen Wert auf Hul­di­gung legt. Das Erlan­gen von Wis­sen ist bereits Got­tes­dienst an ihm. Dem­entspre­chend ist mei­ne Abkehr von der Aka­de­mie und mei­ne Abkehr vom Pries­ter­amt kein Sakri­leg. Viel mehr erlang­te ich dadurch noch mehr Wis­sen, so dass Nomar­kon wahr­schein­lich sogar gut heißt, dass ich der Grün­der des Dra­chen­kul­tes bin. Wie­dem auch sei. Die Göt­ter schei­nen mir die Abkehr von ihnen nicht übel genom­men­zu haben. Viel­mehr sind sie auf unse­rer Sei­te. Auf ihre plum­pe Wei­se bit­ten Sie uns sogar um Hilfe.

Ich sag­te es einst und ich sage es wie­der. Der Dra­chen­kult und die Kir­che der Göt­ter bil­den gemein­sam eine Ein­heit gegen das Böse. Die Göt­ter brau­chen unse­re Hil­fe in Myran­dia? Ich schwor es vor mei­nen Dra­chen­brü­dern und ich schwö­re es auch jetzt: Wir bekämp­fen das Böse und hel­fen den Unter­drück­ten! Habt kei­ne Angst ihr Göt­ter, der Dra­chen­kult kommt und wird Euch helfen!

Ich flog also vor um zu schau­en, wel­cher alte Freund von uns­denn in Hel­lin­gen auf uns war­ten wür­de. Was für ein Glück. Da lag das Boot von Capt. Charrn! Wir hat­ten eine  Pas­sa­ge nach Myran­dia. Nun soll­te uns nichts mehr aufhalten!