19

Apr.

by Andy

Das muss man den Catar­e­ren las­sen, wenn es etwas gibt, das sie zum han­deln moti­viert, das sie beschreibt und defi­niert, dann ist es der Drang zur Frei­heit. Dar­in sind sie den Elben sehr ähnlich.

Es gibt wenig scheuß­li­che­res als Sklaverei.

Nach­dem wir uns also ein paar Wochen lang das Schau­spiel der Dra­gon ange­schaut hat­ten, wur­de es Zeit, dass Calan und ich unse­ren Plan in die Tat umset­zen soll­ten. Zuerst weih­ten wir unse­re Gefähr­ten ein. Calan und ich hat­ten beschlos­sen, dass wir die Skla­ven auf die­sem Schiff befrei­en wollten.

Kei­ne Schiffs­pas­sa­ge, kei­ne Eile, kein Kon­kur­renz­kampf gegen Ser Kins­bane kann so wich­tig sein, als dass man die­se Gefan­ge­nen der Skla­ve­rei über­las­sen soll­te. Unser Plan war ein­fach und effek­tiv. Wir woll­ten alle Dra­gos mit Hil­fe einer Kräu­ter­tink­tur ver­gif­ten und dadurch unschäd­lich machen. Danach wür­den wir die Skla­ven befrei­en und mit ihrer Hil­fe wei­ter nach Batar fahren.

Tat­säch­lich funk­tio­nier­te unser Plan erschre­ckend gut.

Aber so ist es. Wer gegen Skla­ve­rei vor­geht, auf den bli­cken die Ahnen und wohl auch die­se cata­ri­schen Erz­engel wohl­wol­lend. Fer­gus erwies sich als unglaub­lich gro­ße Hil­fe. Jeder weiß, dass Halb­lin­ge reich­hal­ti­ge Spei­sen gene­rie­ren kön­nen. Und auch, wenn ich die­se Ver­schwen­dung mit einem lachen­den aber auch einem wei­nen­den Auge sehe, so hat sie hier ihre Wir­kung getan.

Fer­gus bot dem Smut­je an, dass er gern in der Küche mit aus­hel­fen kön­ne, und die­ser biss sofort dar­auf an, da es sich wohl heu­te um den Geburts­tag der Cap­ta­ins han­del­te und er gern auf die Hil­fe eines Halb­lings zurück­grei­fen wür­de. So hat­te uns das Schick­sal also auch den Tag genannt, an dem wir unse­ren Plan umset­zen soll­ten. Heute.

Fer­gus zau­ber­te einen Nach­tisch, den die Dra­gos so schnell nicht ver­ges­sen wür­den. Glück­li­cher­wei­se hat­te ich noch eine Fla­sche die­ses mys­te­riö­sen Dra­go­blut­weins bei mir, so dass wirk­lich kaum jemand die­sem Nach­tisch wider­ste­hen konn­te, nach­dem wir Fer­gus‘ berühm­ten Brot­pud­ding in die­sem Wein getränkt hatten.

Calan nahm den Dra­gos die Schlüs­sel und Waf­fen ab und wir teil­ten uns auf. Wäh­rend er unter Deck ging um die Skla­ven zu befrei­en, such­te ich die Waf­fen­kam­mer, um die Skla­ven bewaff­nen zu kön­nen. Glück­li­cher­wei­se fand ich neben die­sen selt­sa­men alten cibol­a­ni­schen Don­ner­waf­fen auch noch die ech­te Waf­fen­kam­mer, so dass wir die Befrei­ten mit Spee­ren und Säbeln aus­stat­ten konnten.

Viel­leicht hat­ten wir die Men­schen etwas unter­schätzt, oder aber die weni­gen Wochen unter Deck hat­ten sie doch mehr ver­grätzt, als wir Elben dach­ten. Jeden­falls war es gera­de­zu ein Wun­der, dass Cal­ans Sil­ber­zun­ge die Meu­te davon abhal­ten konn­te sofort alle Dra­gos nie­der­zu­ma­chen. Statt­des­sen konn­ten wir die Über­le­ben­den in ein Bei­boot brin­gen und auf See aussetzen.

Nach­dem das recht gut funk­tio­niert hat­te, war uns klar, dass es jetzt wei­ter nach Batar gehen wür­de. Doch weit gefehlt. Ich kann die Skla­ven gut ver­ste­hen, dass sie gern in ihre Hei­mat fah­ren möch­ten, aber ein paar Mona­te mehr oder weniger…

So blieb uns also nichts ande­res übrig, als eine eige­ne Mann­schaft zu bil­den: Wir ernann­ten Wal­ter flugs zum Kapi­tän. Ich wur­de der ers­te Maat und Waf­fen­meis­ter. Wie­gand war der Zeug­meis­ter. Fer­gus wur­de der Smut­je und Calan… nun er war der Priester.

Wir ent­schie­den also, dass die jeni­gen, die nicht unter unse­rer Flag­ge segeln woll­ten, am nächs­ten Hafen austei­gen durf­ten. Der Rest wür­de mit uns nach Batar reisen.

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