19
Apr
Das muss man den Catareren lassen, wenn es etwas gibt, das sie zum handeln motiviert, das sie beschreibt und definiert, dann ist es der Drang zur Freiheit. Darin sind sie den Elben sehr ähnlich.
Es gibt wenig scheußlicheres als Sklaverei.
Nachdem wir uns also ein paar Wochen lang das Schauspiel der Dragon angeschaut hatten, wurde es Zeit, dass Calan und ich unseren Plan in die Tat umsetzen sollten. Zuerst weihten wir unsere Gefährten ein. Calan und ich hatten beschlossen, dass wir die Sklaven auf diesem Schiff befreien wollten.
Keine Schiffspassage, keine Eile, kein Konkurrenzkampf gegen Ser Kinsbane kann so wichtig sein, als dass man diese Gefangenen der Sklaverei überlassen sollte. Unser Plan war einfach und effektiv. Wir wollten alle Dragos mit Hilfe einer Kräutertinktur vergiften und dadurch unschädlich machen. Danach würden wir die Sklaven befreien und mit ihrer Hilfe weiter nach Batar fahren.
Tatsächlich funktionierte unser Plan erschreckend gut.
Aber so ist es. Wer gegen Sklaverei vorgeht, auf den blicken die Ahnen und wohl auch diese catarischen Erzengel wohlwollend. Fergus erwies sich als unglaublich große Hilfe. Jeder weiß, dass Halblinge reichhaltige Speisen generieren können. Und auch, wenn ich diese Verschwendung mit einem lachenden aber auch einem weinenden Auge sehe, so hat sie hier ihre Wirkung getan.
Fergus bot dem Smutje an, dass er gern in der Küche mit aushelfen könne, und dieser biss sofort darauf an, da es sich wohl heute um den Geburtstag der Captains handelte und er gern auf die Hilfe eines Halblings zurückgreifen würde. So hatte uns das Schicksal also auch den Tag genannt, an dem wir unseren Plan umsetzen sollten. Heute.
Fergus zauberte einen Nachtisch, den die Dragos so schnell nicht vergessen würden. Glücklicherweise hatte ich noch eine Flasche dieses mysteriösen Dragoblutweins bei mir, so dass wirklich kaum jemand diesem Nachtisch widerstehen konnte, nachdem wir Fergus‘ berühmten Brotpudding in diesem Wein getränkt hatten.
Calan nahm den Dragos die Schlüssel und Waffen ab und wir teilten uns auf. Während er unter Deck ging um die Sklaven zu befreien, suchte ich die Waffenkammer, um die Sklaven bewaffnen zu können. Glücklicherweise fand ich neben diesen seltsamen alten cibolanischen Donnerwaffen auch noch die echte Waffenkammer, so dass wir die Befreiten mit Speeren und Säbeln ausstatten konnten.
Vielleicht hatten wir die Menschen etwas unterschätzt, oder aber die wenigen Wochen unter Deck hatten sie doch mehr vergrätzt, als wir Elben dachten. Jedenfalls war es geradezu ein Wunder, dass Calans Silberzunge die Meute davon abhalten konnte sofort alle Dragos niederzumachen. Stattdessen konnten wir die Überlebenden in ein Beiboot bringen und auf See aussetzen.
Nachdem das recht gut funktioniert hatte, war uns klar, dass es jetzt weiter nach Batar gehen würde. Doch weit gefehlt. Ich kann die Sklaven gut verstehen, dass sie gern in ihre Heimat fahren möchten, aber ein paar Monate mehr oder weniger…
So blieb uns also nichts anderes übrig, als eine eigene Mannschaft zu bilden: Wir ernannten Walter flugs zum Kapitän. Ich wurde der erste Maat und Waffenmeister. Wiegand war der Zeugmeister. Fergus wurde der Smutje und Calan… nun er war der Priester.
Wir entschieden also, dass die jenigen, die nicht unter unserer Flagge segeln wollten, am nächsten Hafen austeigen durften. Der Rest würde mit uns nach Batar reisen.
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