22

Feb

by JollyOrc

Ist da wer?“

Der Ruf hallt durch die mod­ri­gen Gän­ge und Kammern.

Ich höre Euch doch! Kommt her…“

Doch nie­mand kommt. Es bleibt dun­kel und kalt und nass. Nicht dass er die Käl­te oder die Feuch­tig­keit in der Luft spü­ren wür­de. Schon lan­ge nicht mehr. Wie lan­ge ist es her, dass er zuletzt etwas gefühlt hat­te? Hat­te er über­haupt irgend­wann ein­mal etwas gefühlt? Er erin­nert sich nicht mehr.

Wer ist da?“

Immer noch nie­mand. Doch nur der Wind. Oder etwas See­was­ser, dass ein­ge­drun­gen ist. Aber sicher, irgend­wann wird jemand kommen…

Früh­som­mer, Jahr 258 des Lich­tes, immer­noch im Messer­haus in Catar

Jonas der Anfüh­rer der Elb­i­schen Händ­ler­aben­teu­rer in Catar, hat­te nicht zuviel ver­spro­chen. In einer guten Geschich­te erzähl­te er uns vom Schick­sal der Wel­len­schlag als Trup­pen­trans­por­ter von Catar nach Myran­dia wäh­rend des Befrei­ungs­krie­ges. In den Wir­ren des Krie­ges soll sie dann gegen 1 d.L. irgend­wo vor Myran­dia von Or-Koris geholt wor­den sein.

Wahr­schein­lich kam uns das Gan­ze nicht vor, aber zuerst woll­ten wir wei­te­re Infor­ma­tio­nen sam­meln. Er ver­sprach uns eine Beloh­nung, soll­ten wir Infor­ma­tio­nen dar­über fin­den, wie die Unto­ten und Hexer auf das Schiff gekom­men seien.

Peter Sor­gus, der jun­ge Magus in der Aka­de­mie-Biblio­thek, wuss­te wie­der­um zu berich­ten, dass der Mot­ten-Klan seit dem Befrei­ungs­krieg aus­ge­stor­ben oder zumin­dest ver­schwun­den sei. Das letz­te Lebens­zei­chen war ein Steck­brief für Der­kan Staub­flü­gel aus ca 2 d.L. Die Runen auf dem Stein deck­ten sich wohl mit wel­chen, die auch der Raben­klan benutzte…

Wirk­lich wei­ter kamen wir hier also auch nicht, und so beschlos­sen wir, uns mit der Inqui­si­ti­on, den Hexen­jä­gern ein­zu­las­sen. Wäh­rend Fer­gus und ich weit weg von Or-Koris in der Biblio­thek waren, hat­te Or-Koris aller­dings bei dem Rest der Grup­pe noch eine Infor­ma­ti­on ange­spült. Ein See­fah­rer aus dem fer­nen Bat­a­ar hat­te der Grup­pe einen Talis­man gezeigt, wel­cher gegen Unto­te hel­fen soll­te und ganz offen­sicht­lich ein Mot­ten­zei­chen trug. Bei den Hexen­jä­gern in Rilos-Tem­pel konn­te man uns erst ein­mal damit über­ra­schen, dass man schon alles wuss­te, was wir sowohl in Gor­ne­mün­de wie auch in Catar unter­nom­men hatten.

Wahr­haf­tig unauf­fäl­li­ge Gesel­len müs­sen das sein, wenn sie den Augen von zwei Elben ent­ge­hen konn­ten! Der Hexen­jä­ger, der uns amp­fing konn­te uns noch berich­ten, dass der Hexen­jä­ger der um die Zei­ten­wen­de den Mot­ten­klan fast eigen­hän­dig aus­ge­rot­tet hat­te der legen­dä­re „Uri­as der Berg“ war. Alle bis auf einen Hexer, näm­lich den auf dem Steck­brief genann­ten Staub­flü­gel, hat­te er zur Ste­cke gebracht. Sei­ne Erfah­run­gen hat­te er in den Jah­ren vor den Befrei­ungs­krie­gen bis 14 d.L. getä­tigt, und eine Abschrift sei­nes Tage­buchs beka­men wir auch aus­ge­hän­digt. Lei­der war der Hexen­jä­ger, wie vie­le sei­ner Zunft, äußerst vor­sich­tig und vol­ler Miss­trau­en: Das Buch, wel­ches er im Tem­pel abge­lie­fert hat­te bevor er auf eine letz­te Rei­se in die Hexer­rei­che zur Raben­bucht gegan­gen war, von der er nie wie­der­kehr­te, war größ­ten­teils kodiert und das Schlüs­sel­wort unbekannt.

Wir beka­men eine Lis­te der schon aus­pro­bier­ten Wor­te und  den Segen Ele­gils mit auf den Weg und dann liess man uns damit wie­der hin­aus. Wirk­lich schlau­er waren wir damit nicht, aber lang­sam schie­nen sich die Vor­gän­ge zumin­dest leicht aus dem Nebel der Ver­gan­gen­heit zu erhe­ben. Hof­fent­lich wür­den sich die Din­ge nicht als Sand­bank entpuppen!

Unser letz­ter Anlauf­punkt war der Kult der (gott­lo­sen) Neun Alta­re. Dort tra­fen wir zu unse­rer Über­ra­schung auf Sir Kins­bane, der uns ja schon in Gor­ne­mün­de begeg­net war. Wir woll­ten uns mit ihm aus­tau­schen, um dafür zu sor­gen, dass den Hexern auf jeden Fall das Hand­werk gelegt wer­den wür­de, aber beson­ders infor­ma­tiv war die Unter­hal­tung nicht. Ein­zig das 900 Sol­da­ten unter Admi­ral Min­tel­berg auf den Schif­fen waren, war uns neu. Über­ra­schend war für uns, dass wir danach das Gefühl hat­ten, von den Gefähr­ten die­ses Rit­ters ver­folgt zu wer­den. Wohin das füh­ren wird, wer­den wir sehen.

Ein wei­te­rer Besuch in der Biblio­thek zeig­te und nur eine unbe­kann­te Rune, wel­che wohl kei­ne Hexer-Rune war, Details konn­ten wir aber erst am nächs­ten Tag mit Peter klä­ren, da die­ser schon Fei­er­abend gemacht hatte.

Über­ra­schen­der­wei­se war die Rune eine cibol­a­ni­sche zur Navigation!

Am fol­gen­den Tag liess sich ansons­ten nicht mehr viel klä­ren, bis wir auf die Idee kamen, den Feu­er­stein­dolch und die Mün­zen, wel­che wir auf dem Schiff gefun­den hat­ten auch noch zu unter­su­chen. Und tat­säch­lich, die Mün­zen stell­ten Geros Six­taris dar, den cibol­a­ni­schen Ent­de­cker der Süd­see, und waren auf jeden Fall nach 10 d.L geprägt wor­den. Damit muss­te das Schiff noch Jah­re nach sei­nem angeb­li­chen Unter­gang in Gebrauch von Cibol­a­nern gewe­sen sein. Nur wo war es so lan­ge gewesen?

Raben­bucht oder Bat­a­ar sind nun unse­re ein­zi­gen ver­blie­ben­den Anhaltspunkte…

16

Feb

by JollyOrc

Die Wel­len­schlag soll­te der Stolz der Cal­lo­pie­ra-Sip­pe sein. Shar­dus Cal­lo­pie­ra, der Patron woll­te sei­nen vie­len Kin­dern, Nef­fen und Nich­ten ein Zuhau­se auch auf dem Gif­ti­gen Meer bieten.

Zwei sei­ner Söh­ne wur­den in der Zeit zwi­schen Kiel­le­gung und Sta­pel­lauf erwach­sen, so gewal­tig wur­de das neue Heim. Über zwei Rümp­fen aus Holz und Schaum spann­te sich die gro­ße Platt­form. Zuerst war sie nichts wei­ter als eine Ödnis aus gezim­mer­tem Holz, doch schon nach der ers­ten Über­fahrt begann der neue Heim­wald auf ihr zu wach­sen. Die Cal­lo­pie­r­as woll­ten über­all auf den Mee­ren Zuhau­se sein, und so bestand ihr Heim­wald auch aus den ver­schie­dens­ten Pflan­zen und Tieren.

Zwei der kur­zen Men­schen­le­ben spä­ter galt die Wel­len­schlag als einer der schöns­ten Han­dels­rie­sen, und sie war sicher­lich der größ­te von ihnen. Anders als die meis­ten ihrer Art war sie jedoch schwer­fäl­lig und ver­gleichs­wei­se lang­sam. Es brauch­te lan­ge bis sie in irgend­ei­ne Rich­tung Fahrt auf­nahm, und ihre Patro­ne hat­ten Mühe den Kurs kurz­fris­tig zu ändern.

Die bei­den Begleit­schif­fe Schaum­kro­ne und Untie­fe wur­den stets von den zwei ältes­ten Söh­nen des jewei­li­gen Patrons befeh­ligt. Mit ihnen wur­den die Häfen der ver­schie­de­nen Sied­lun­gen ange­fah­ren, wäh­rend die Wel­len­schlag lang­sam wei­ter auf ihrem eige­nen Kurs trieb.

Es heisst, der letz­te bekann­te Patron der Cal­lo­pie­r­as, Digaroff Cal­lo­pie­ra sei ein aus­ge­mach­ter Men­schen­freund gewe­sen. Und ent­ge­gen der sons­ti­gen Gepflo­gen­hei­ten der Händ­ler­aben­teu­rer ergriff er sogar am Ende sogar für eini­ge von ihnen Par­tei: Es war am Ende des Unab­hä­nig­keits­krie­ges, als Digaroff sogar den Cibol­a­nern erlaub­te eini­ge Trup­pen­ver­bän­de auf der Wel­len­schlag zu trans­por­tie­ren. Gan­ze 100 Neu­ner­grup­pen soll­ten von Catar nach Myran­dia ver­schifft wer­den, um dort in der letz­ten Schlacht gegen den Pro­phe­ten und sei­ne Trup­pen zu kämpfen.

Dies war das letz­te Mal, dass man die Wel­len­schlag sah. Wir Händ­ler­aben­teu­rer glau­ben, dass sie beim Fall von Myran­dia mit zer­stört wur­de. Es ist eine bit­te­re Lek­ti­on für alle von uns: Wer sich in die Belan­ge der Sterb­li­chen ein­mischt, gerät in die Sterblichkeit…

Früh­som­mer, Jahr 258 des Lich­tes, im Mes­ser­haus in Catar

Ich habe Gor­ne­mün­de und das Meer hin­ter mir gelas­sen. 100%ig wohl füh­le ich mich damit nicht, aber immer­hin ist der Gorn ja auch ein gro­ßer Pfad zu Or-Koris.

Nach­dem uns vom Sieg über die Unto­ten auf der Kauf­manns­in­sel berich­tet wur­de, sahen wir uns noch ein wenig um, ob unse­re Hil­fe dort benö­tigt wer­den wür­de. Dies schien nicht der Fall, und das Tra­gen von Stei­nen und Bal­ken sahen wir nicht als unser Schick­sal an. Auch in der Fes­tung der sie­ben Magie­re war man zwar damit beschäf­tigt, die Hexer­ru­nen des magi­schen Stein zu ent­zif­fern, benö­tig­te aber über unse­ren Hin­weis auf die Mot­ten hin­aus auch kei­ne Unter­stüt­zung. Wei­ter­le­sen

8

Feb

by JollyOrc

Wie ein Lauf­feu­er ver­brei­te­te sich die Nach­richt durch die gebeu­tel­te Stadt: Vier Hel­den sei es gelun­gen nicht weni­ger als ein knap­pes Dut­zend Men­schen von der Todes­in­sel zu befreien.

Bis zur Magier­fes­te konn­te man den Jubel hören, als Sir Kins­bane mit sei­nen drei Freun­den das bis dahin ver­sperr­te Tor zwi­schen Kauf­manns­in­sel und Per­len­brü­cke aufstiess.

Die Insel ist sicher!“ ver­kün­de­te Sir Kins­banes Knap­pe Oeric auf Geheiß sei­nes Her­ren. „Die Unto­ten sind besiegt!“

Zwei Tage und zwei Näch­te muss­ten die Fami­li­en Han­sons, Ree­sen­ba­cher und von Gno­r­ren­stein im Kel­ler eines ein­ge­stürz­ten Lager­hau­ses aus­hal­ten. Ihre Ret­tung haben sie sowohl dem Gebell Flo­ckis, dem Hund der jüngs­ten Toch­ter von Gno­r­ren­steins wie auch dem fei­nen Gehör von Nemi­se zu verdanken.

Nemi­se Mephis­ta hör­te das Anschla­gen des Hun­des, obwohl sie und ihre Gefähr­ten gera­de gegen eine Hor­de Ske­let­te und Zom­bies kämpf­ten. Und es war Pala­din Boe­thi­us schier über­mensch­li­che Kraft die die letz­ten Trüm­mer bei­sei­te schuf. Nur die­sen vier Hel­den konn­te es wohl gelin­gen, nicht nur die drei Fami­li­en sicher von der Todes­in­sel zu schaf­fen, son­dern dabei auch noch die rest­li­chen Unto­ten von dort zu vertreiben.

Es heisst, dass Pala­din Boe­thi­us und Sir Kins­bane den Obers­ten der Unto­ten ver­nich­te­ten. Kurz danach zer­fie­len die rest­li­chen Ske­let­te in ihre Bestandteile.

Die Ske­lett­hor­den sind besiegt! Ihr könnt in Eure Häu­ser zurückkehren!“

Früh­som­mer, Jahr 258 des Lich­tes, im Gorneck in Gornemünde

Das Meer, es ruft mich. Or-Koris hat ein Rät­sel für uns bereit­ge­stellt und ich habe ihm die See­len gebracht. Aber ich grei­fe vor­aus. Wir sind jetzt schon eini­ge Zeit auf die­sem elb­i­schen Geis­ter­schiff. Ich habe zu Or-Koris gebe­tet, und habe erkannt, dass es mei­ne Auf­ga­be ist, alle ruhe­lo­sen Lei­ber, die auf dem Meer, aber nicht im Meer gestor­ben sind, die­sem zuzu­füh­ren. Der Admi­ral war, wie es sich für einen Anfüh­rer gehört, der ers­te, und die ande­ren wer­den fol­gen. Mit dump­fem Plat­schen fal­len die Kno­chen über Bord und ver­schwin­den im Meer, in Or-Koris Armen…

Wir haben noch mehr zu erkun­den. Eine Kam­mer im Schiffs­rumpf, selt­sam ver­klei­de­te Wän­de — kei­ner von uns traut sich so rich­tig, dies zu unter­su­chen. Mot­ten! wir haben Mot­ten auf­ge­scheucht — und zwar Hexer­mot­ten — was auch immer das bedeu­tet? Sind die­se die Quel­le der Unto­ten? Wir haben Feu­er gelegt in ihrem Nest, nach­dem ein paar an uns vor­bei, hin­aus in die Welt geflo­gen sind. Unse­re Zeit das Schiff zu erfor­schen wird damit knapp. Wei­ter­le­sen